Mittwoch, 15. April 2020

Nachrichten von der Pflegebasis IV – Meine Heldinnen und Helden



Meine Lieben,
Ein Wort taucht im Zusammenhang mit der Pflege immer wieder auf: Pflegende werden als Heldinnen und Helden gefeiert, oder zumindest betitelt. Ich selbst tue aber nichts anderes als vor Covid -19. «I’m just a nurse», wie S. Gordon sagt und damit bin ich der Unterschied, immer. Ich empfinde deshalb den Titel «Heldin» als zu gross. Gleichzeitig spüre ich aber, wie wichtig es vielen Menschen ist, uns Pflegende so zu sehen. Damit meine ich nicht die Politikerinnen und Politiker, die uns salbungsvolle Grussbotschaften schicken, um von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken. Ich meine jene, die dies wirklich ganz tief empfinden und mit diesem Wort ihre Solidarität und ihre Dankbarkeit auszudrücken versuchen.
Wenn ich also diesen Titel einfach mal so hinnehme, ist mir eines besonders wichtig. Neben und hinter mir stehen meine eigenen Heldinnen und Helden und genau sie möchte ich heute beim Namen nennen.

Als erstes ist da mein gesamtes Team. Wenn ihr das lest, wisst ihr, dass ihr gemeint seid. Es ist mir eine Freude und Ehre mit Euch zusammen nicht nur den Betrieb, sondern auch die Pflegequalität aufrecht zu erhalten. Nicht zum ersten Mal tun wir dies unter schwierigen Bedingungen. Ich bin stolz, dass wir auch diesmal unseren Zusammenhalt und unseren Humor nicht verlieren.

Meine Vorgesetzten. Die Stationsleitung und ihre Stellvertreterin, in alledem sind sie mir als Mitarbeiterin fürsorglich verbunden. Ich bin für sie nicht nur Nurse, sondern auch Mensch.

Die Pflegedienstleitung und ihr Team. Ich kann mir wohl nur ansatzweise vorstellen, was es bedeutet eine ganze Klinik für das, was kommen könnte bereit zu machen. Eindrucksvoll haben sie bewiesen, dass sie dessen fähig sind und führen können. Mit viel Engagement und auch ein bisschen Fantasie sorgen sie dafür, dass wir an der Basis über genügend Schutzmaterial verfügen.

Der Berufsverband SBK, der seit Beginn der Krise mit mir Kontakt hält, meine Fragen klärt, sich mit mir austauscht. Es beruhigt mich zu wissen, dass Pflegende nicht allein gelassen werden und sich auf die Berufsverbände verlassen können.

Mein Mann, der für mich Taxi spielt, einkauft und für mich kocht. Sein analytischer, klarer Geist erdet mich.

Meine Familie, die ich schmerzlich vermisse, die mich mit Telefonaten und Nachrichten unterstützt , mich ermutigt und zum Lachen bringt.

Meine Schwester Désirée, die mit ihren Blogs für Leichtigkeit und Denkanstösse sorgt.

Meine Nachbarshexe Edith, die mit mir Freundschaft lebt. Für immer uf di!

Meine Metamorphosis- und Archetypenkurs – Schwestern, die auch jetzt mit mir meine und ihre Ressourcen stärken. Sie zu sehen und zu spüren tut mir unglaublich gut.

Jede/ jeder Einzelne, die mir Nachrichten schickt, sich mit mir austauscht, schöne Bilder auf Facebook und Status hochlädt und mich so zum Staunen bringt.

Conny, die mich auf einer tiefen spirituellen Ebene stärkt.

Der Musiker Dodo, den ich nicht persönlich kenne, der mir aber mit seinem Dodonnerstag einfach pure Freude schenkt.

Meine Tanzlehrerin Danièle, die sich durch die ganze Technik gekämpft hat, u ihre Kurse nun Online anzubieten. Für mich ist es ein so grosses Geschenk, dass ich einmal in er Woche in den Körper kommen, mich spüren kann und meinem Kopf eine Pause gönnen darf.

Meine Coach, Esther, die gerade jetzt um ihr geschäftliches Überleben kämpft und dennoch steht sie mir mit all ihrem Wissen, Können und ihrer Kraft zur Seite.

Es gibt noch so viele Menschen, die neben und hinter mir stehen, die ich hier nicht erwähne, weil der Bericht sonst viel zu lang wird, ich sehe Euch und das was ihr für mich tut, dessen könnt auch ihr sicher sein. 
Sie alle  sind es, die es mir ermöglichen, «just a nurse» und damit der Unterschied zu sein. Deshalb sind sie meine Heldinnen und Helden.

Danke, dass dir da sit. I fröie mi scho, wenn i öich ds nächste Mal cha i d Arme näh.

Eure Madame Malevizia

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