Meine Lieben,
Immer wieder höre ich: «Ich könnte das nie. Mir
fehlt die Zeit, mich politisch so zu engagieren wie du. Meine Lieben, das
verstehe ich. Ich erwarte das auch von keinem. Mir macht es Spass und es ist
für mich ein wichtiges Ventil geworden, mit meinen Bloggs den Menschenbewusst
zu machen, was in der Pflegewelt so abgeht.
Nicht verstehen kann ich, wenn ich höre: «Ach,
Politik sagt mir gar nichts» Meist ist das gefolgt von einem, pardon,
dümmlichen lachen. Das ganze politische Ränkespiel ist mir auch etwas suspekt. Das
ist einer der Gründe, weshalb ich mich entschieden habe, nicht in eine Partei
einzutreten, sondern quasi von aussen meine Kommentare herein zu schreien… Doch
sich nicht damit zu beschäftigen, und auf sein Stimm- und Wahlrecht zu verzichten,
halte ich nicht nur für falsch, sondern für fahrlässig. Wir haben das grosse
Glück, in einer Demokratie zu leben, dann sollten wir diese auch mitgestalten.
Für Pflegende ist es aus meiner Sicht ein MUSS, sich
die Politik «anzutun». Viele Probleme in der Pflege sind von der Politik
verursacht oder werden zumindest von ihnen aktiv ignoriert. Ihre Verantwortung
im Gesundheitswesen nehmen nur sehr wenige Politiker und Politikerinnen wahr.
Und solange wir Pflegenden nicht endlich begreifen, dass wir unsere Macht
nutzen dürfen, können, sogar müssen, wird sich dort auch kein einziger mehr
bewegen, als es unbedingt sein muss. Ein Teil dieser Macht der Pflegenden ist
der Stimm – und vor allem der Wahlzettel.
Im März stehen im Kanton Bern die Grossratswahlen an
und ich lege Euch allen ans Herz geht wählen! Und schaut genau hin, wen und was
ihr wählt! Ich bitte jeden einzelnen Pflegenden und jede einzelne Pflegende des
Kantons Bern sich die amtierenden Regierungsräte und Regierungsrätinnen
anzusehen. Haltet Euch die Debatte um das Entlastungspaket vor Augen und
überlegt Euch, sind das die Menschen, welche der Pflege aus ihrer Notsituation
helfen werden? Seht Euch die Kandidierenden und die Parteien an. Was sagen sie,
zu den Themen im Gesundheitswesen? Sagen sie überhaupt irgendetwas dazu?
Der Wahlkampf ist nun lanciert und ich bin gespannt,
welche Themen sich die verschiedenen Parteien auf die Fahne schreiben. Wird
sich wieder alles um das Verhüllungsverbot, die Zuwanderung und die Reitschule
drehen? Oder hat vielleicht doch eine der Parteien den Mut, sich mit den
wirklichen Problemen dieses Landes zu befassen? Der Fachkräftemangel in der
Pflege ist eines davon.
Also meine Lieben, fertig mit «das sagt mir nichts»
schaut ihn Euch an, den Wahlkampf und bildet Euch Eure Meinung. Ich werde mir
erlauben den ein oder anderen Hinweis aus pflegehexerischer Sicht mit auf den
Weg zu geben. Denn bei so einem wichtigen Thema kann ich natürlich nicht die
Klappe halten…
Eure Madame Malevizia
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