Meine Lieben,
Ein Wort taucht im Zusammenhang mit der Pflege immer
wieder auf: Pflegende werden als Heldinnen und Helden gefeiert, oder zumindest
betitelt. Ich selbst tue aber nichts anderes als vor Covid -19. «I’m just a
nurse», wie S. Gordon sagt und damit bin ich der Unterschied, immer. Ich
empfinde deshalb den Titel «Heldin» als zu gross. Gleichzeitig spüre ich aber,
wie wichtig es vielen Menschen ist, uns Pflegende so zu sehen. Damit meine ich
nicht die Politikerinnen und Politiker, die uns salbungsvolle Grussbotschaften
schicken, um von ihrer eigenen Verantwortung abzulenken. Ich meine jene, die
dies wirklich ganz tief empfinden und mit diesem Wort ihre Solidarität und ihre
Dankbarkeit auszudrücken versuchen.
Wenn ich also diesen Titel einfach mal so hinnehme, ist
mir eines besonders wichtig. Neben und hinter mir stehen meine eigenen
Heldinnen und Helden und genau sie möchte ich heute beim Namen nennen.
Als erstes ist da mein gesamtes Team. Wenn
ihr das lest, wisst ihr, dass ihr gemeint seid. Es ist mir eine Freude und Ehre
mit Euch zusammen nicht nur den Betrieb, sondern auch die Pflegequalität aufrecht
zu erhalten. Nicht zum ersten Mal tun wir dies unter schwierigen Bedingungen.
Ich bin stolz, dass wir auch diesmal unseren Zusammenhalt und unseren Humor
nicht verlieren.
Meine Vorgesetzten. Die Stationsleitung und ihre
Stellvertreterin, in alledem sind sie mir als Mitarbeiterin fürsorglich
verbunden. Ich bin für sie nicht nur Nurse, sondern auch Mensch.
Die Pflegedienstleitung und ihr Team. Ich
kann mir wohl nur ansatzweise vorstellen, was es bedeutet eine ganze Klinik für
das, was kommen könnte bereit zu machen. Eindrucksvoll haben sie bewiesen, dass
sie dessen fähig sind und führen können. Mit viel Engagement und auch ein
bisschen Fantasie sorgen sie dafür, dass wir an der Basis über genügend
Schutzmaterial verfügen.
Der Berufsverband SBK, der seit Beginn der
Krise mit mir Kontakt hält, meine Fragen klärt, sich mit mir austauscht. Es
beruhigt mich zu wissen, dass Pflegende nicht allein gelassen werden und sich
auf die Berufsverbände verlassen können.
Mein Mann,
der für mich Taxi spielt, einkauft und für mich kocht. Sein analytischer,
klarer Geist erdet mich.
Meine Familie,
die ich schmerzlich vermisse, die mich mit Telefonaten und Nachrichten
unterstützt , mich ermutigt und zum Lachen bringt.
Meine Schwester Désirée, die mit ihren Blogs
für Leichtigkeit und Denkanstösse sorgt.
Meine Nachbarshexe Edith, die mit mir
Freundschaft lebt. Für immer uf di!
Meine Metamorphosis- und Archetypenkurs –
Schwestern, die auch jetzt mit mir meine und ihre Ressourcen stärken. Sie
zu sehen und zu spüren tut mir unglaublich gut.
Jede/ jeder Einzelne, die mir Nachrichten schickt,
sich mit mir austauscht, schöne Bilder auf Facebook und Status hochlädt und
mich so zum Staunen bringt.
Conny, die mich auf
einer tiefen spirituellen Ebene stärkt.
Der Musiker Dodo, den ich nicht persönlich kenne,
der mir aber mit seinem Dodonnerstag einfach pure Freude schenkt.
Meine Tanzlehrerin Danièle, die sich durch
die ganze Technik gekämpft hat, u ihre Kurse nun Online anzubieten. Für mich
ist es ein so grosses Geschenk, dass ich einmal in er Woche in den Körper
kommen, mich spüren kann und meinem Kopf eine Pause gönnen darf.
Meine Coach, Esther, die gerade jetzt um ihr
geschäftliches Überleben kämpft und dennoch steht sie mir mit all ihrem Wissen,
Können und ihrer Kraft zur Seite.
Es gibt noch so viele Menschen, die neben und hinter
mir stehen, die ich hier nicht erwähne, weil der Bericht sonst viel zu lang wird, ich sehe Euch und das was ihr für mich tut, dessen könnt auch ihr sicher sein.
Sie alle sind es, die es mir ermöglichen, «just a nurse» und damit der
Unterschied zu sein. Deshalb sind sie meine Heldinnen und Helden.
Danke, dass dir da sit. I fröie mi scho, wenn i öich ds
nächste Mal cha i d Arme näh.
Eure Madame Malevizia
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