Freitag, 13. März 2020

Eine pflegehexerische Krisenintervention



Meine Lieben,

jetzt wird es echt hart. Wir alle spüren den Druck, welcher die Corona – Infektion auslöst. Die ohnehin schon prekäre Personalsituation wird dadurch nahezu katastrophal. Wir müssen jetzt mit dem was wir haben da durch. Etwas anderes gibt es nicht. Jede Einzelne und jeder Einzelne von uns hat einmal Ja gesagt zu diesem Beruf. Wir haben zwar keinen hypokratischen Eid geleistet und doch haben auch wir versprochen, dass wir uns um die Menschen, die uns brauchen kümmern werden. Und jetzt brauchen uns die Menschen wirklich. Nicht nur die Infizierten, die wenn sie hospitalisiert sind ums Überleben kämpfen, auch alle anderen brauchen uns. Und sie brauchen uns gesund.

Und darum rufe ich Euch nochmals auf: Tragt Sorge zu Euch und zueinander. Jetzt ist Krisenintervention angesagt. Die Situation ist verschissen, es gibt keinen anderen Weg als den, da durch zu gehen, auch diese Infektion wird vorbei gehen, ein Impfstoff und eine Behandlung wird gefunden. Bis dahin, müssen wir alles für uns und füreinander tun, damit wir so heil wie möglich durch diese Zeit kommen.

Was ich damit meine? Jetzt ist das Hard- Core- Express – Selbstpflegeprogramm angesagt. Wie das aussieht, muss jeder von uns selbst wissen, doch hier ein paar Anregungen dazu:


-        Nimm Dir jede Minute Selbstpflege – Zeit, die Du kriegen kannst. Seien es fünf Minuten auf dem Balkon durchatmen, 1 Minute Katzenvideo schauen, oder das berühmte abendliche Schaumbad. Egal, gib Dir, was Du dir geben kannst.



-        Gönnte Dir «Corona -freie Zeit. Einfach mal eine gewisse Zeit nicht damit beschäftigen. Sei es mit Lesen, Musik hören oder basteln. Einfach noch ein gutes Gegengewicht pflegen.





-        Gib Deinem Körper alles, was ihm (aus Deiner Sicht) gut tut. Seien es Tees, Vitamine  eine Extraportion Schlaf oder frische Luft.



Ihr habt sicher noch viele andere Ideen. Ich weiss, jede Situation ist anders. Und gerade für die Eltern unter uns, wird es noch schwieriger sein, zu sich zu schauen. Und da sind wir beim zweiten Thema. Denn jetzt müssen wir zusammenhalten. Kinder müssen betreut werden, die können nicht einfach in die Gefriertruhe gesteckt werden. Also zeigen wir was Pflege ist, nämlich Solidarität, ganz viel Flexibilität und Kreativität. Nutzen wir diese für die Eltern unter uns.

Es gehört ebenfalls zur Solidarität, dass Zuhause bleibt, wer sich krank fühlt. Es ist der beste Weg, um die Kolleginnen und Kollegen vor Ansteckung zu schützen und so den Betrieb weiter aufrecht erhalten zu können. Alles andere wäre von Euch und auch von den Betrieben fahrlässig.  

Das alles ist viel verlangt, ich weiss. Und ich glaube an uns alle, dass wir alles aus uns herausholen, um diese Situation zu meistern. Wir werden nicht die beste Pflege aller Zeiten bieten können. Das Motto muss sein: «Es ist gut, wenn am Schluss, alles noch atmet.» Ich weiss, unsere Ansprüche an uns sind normalerweise höher. Bedenkt jedoch, wir sind in einer Ausnahmesituation. Macht es Euch nicht noch schwerer, indem ihr Euch einen Perfektionismus auferlegt, den Ihr absolut nicht erfüllen könnt.

Wie ich schon mehrmals betont habe, wie jede Krise, wird auch diese vorbei gehen. Und dann werden wir:


1.     FEIERN! Und zwar so was von! Wir werden feiern, was wir geleistet haben, das Leben und wir werden es verdammt noch mal verdient haben!



2.     Nach der Krise folgt die Analyse. Und die Corona – Krise bedarf einer genauen Analyse auf Gesundheitspolitischer Ebene. Ich bin dafür, dass wir uns dann mit unseren Berufsverbänden (SBK/VPOD/UNIA) austauschen und dann unsere Forderungen stellen. Denn noch einmal kann es sich die Schweiz nicht leisten in eine solche Krise zu geraten.






Zum Schluss wünsche ich Euch allen Gesundheit, sie ist (gerade jetzt) das höchste Gut, dass sich keiner kaufen kann.



Eure Madame Malevizia

1 Kommentar:

  1. Liebe Hexe
    Genau für das liebe ich Dich. Für diese schlichten, klaren Gedanken (und Inspirationen!) in diesen wirklich schwierigen Zeiten. "Es ist gut, wenn am Schluss alles noch atmet." Gefällt mir. Herzlichst Markus

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