Ich
träume von Pflegenden, die selbstbewusst für sich, und für die ihnen
anvertrauten Menschen einstehen.
Pflegende
die für sich einstehen, kennen ihre Rechte und Pflichten und handeln danach. Zu
lange haben Pflegende zugelassen, dass auf ihrem Rücken gespart wird. Zu lange
haben Pflegende Arbeiten übernommen, die nicht in ihren Bereich gehören, und in
keiner Berechnung des Stellenetats vorkommen. Zu lange haben sie sich einreden
lassen, dass sie es sind, die das Problem des Personalmangels mit
Zusatzschichten, täglichen Überstunden und nicht Einhalten von Ruhezeiten lösen
müssen. Pflegende haben Macht. Sie sind rar und überall gefragt. Es ist nicht
notwendig in einer Institution zu arbeiten, die Pflegenden nicht den Respekt
entgegenbringt den sie verdient.
Pflegende,
die für ihre Patienten, Bewohner, Klienten einstehen, lassen sich nicht
vorgeben, wieviel Zeit sie für die Pflege benötigen. Denn kein
Patient/Bewohner/Patient ist gleich und keiner entspricht dem Standard. Diese
Pflegenden lassen auch nicht zu, dass Material, wie z.B Inkontinenzeinlagen
limitiert werden. Und dabei ist es völlig gleichgültig, wie dies Zustande
kommt. Pflegende, die für die ihnen anvertrauten Menschen einstehen, bleiben
hartnäckig wenn es um die Gesundheit dieser geht. Sie lassen sich nicht von
gestressten Ärzten abspeisen oder abwimmeln. Denn auch dieser Stress ist nicht
in der Verantwortung der Pflegenden und somit auch nicht ihre Baustelle. Sie wissen, wann sie die Verantwortung für die
Unversehrtheit der ihnen Anvertrauten nicht mehr tragen können und
kommunizieren das ganz klar.
Ich
träume von Arbeitgebern, die den Wert ihrer Pflegenden kennen und sich dafür einsetzen,
diese bei sich zu halten.
Arbeitgebern
muss bewusst sein, dass ihr höchstes Gut die Pflegenden sind. Pflegende sind
selten geworden und müssten deshalb eigentlich unter Naturschutz gestellt
werden. Wollen Arbeitgeber ihre Pflegenden bei sich behalten müssen sie damit
aufhören, Pflegenden Aufgaben aufzudrücken, die nicht in ihren Bereich gehören.
Sie müssen anfangen, sich dafür zu interessieren, was Pflegende brauchen, indem
sie jeden einzelnen danach fragen.
Ich
träume von Politikern, die sich bewusst sind, dass es im Gesundheitswesen um
mehr geht, als um Geld.
Wenn
es um das Gesundheitswesen geht, kann nicht nur mit Zahlen argumentiert werden.
Anders als ein anderes Unternehmen können Gesundheitseinrichtungen, vor allem
Spitäler „Aufträge“ nicht einfach ablehnen. Wenn sie das tun, sterben Menschen.
Die Politik darf sich nicht länger davor drücken, sich auch ethischen Fragen zu
stellen. Es geht nicht nur um Leben und Tod, sondern um wie leben und wie
sterben.
Ihr könnt sagen, ich sei eine
Träumerin…
Ja,
das stimmt, ich träume. Aber ausser mir, haben auch schon andere geträumt. Zum
Beispiel Martin Luther King. Als er träumte, war er ein schwarzer Priester, ein
kleines Licht. Heute wissen wir, wieviel sein Traum bewegt hat.
Lasst
uns gemeinsam träumen und so etwas in Bewegung bringen. Dazu müsst ihr nicht
alle den Hexenhut aufsetzen und eine Homepage eröffnen; Obwohl ich mich über
Gesellschaft durchaus freuen würde. Es gibt auch kleinere Dinge, die Pflegende
tun können, um diese Träume wahr werden zu lassen:
-
die Initiative „Für eine starke Pflege“
unterschreiben
-
Unterschriften für die Initiative
sammeln
-
Meine Seite auf Facebook liken
-
Meine Beiträge teilen
-
die eigenen Rechte wahrnehmen
-
Arbeitgeber verlassen, die Pflegenden
nicht jene Wertschätzung geben, die sie verdient haben
-
Angehörige/ Freunde über die Situation
in der Pflege informieren
-
Von der Arbeit erzählen
-
Leserbriefe zum Thema schreiben
-
Verantwortungen, die nicht zur Pflege
gehören auch nicht mehr übernehmen
-
die eigene Verantwortung wahrnehmen
Ich
möchte schliessen, mit den Worten der amerikanischen Ethnologin Margaret Mead (1901 – 1978):
„Man
sollte nie dem Glauben verfallen, dass eine kleine Gruppe ideenreicher,
engagierter Leute könnte die Welt nicht ändern. Tatsächlich wurde sie nie von
etwas anderem geändert.“
Eure
Madame Malevizia
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