Schon bei der Lancierung der Pflegeinitiative
hat sich der Spitexverband gegen diese ausgesprochen. Und nun, wo die
Initiative zustande gekommen ist, taucht ein Artikel von Medinside vom Mai 2017
in Socialmedia auf.
Es gibt Gegner der Initiative und es ist
Zeit, sich mit deren Argumente zu befassen.
Hier jene des Spitexverbandes:
Bei der Lancierung begründete der Spitexverband
seine Ablehnung ebenfalls mit den Worten: «Wir wollen unsere Sozialpartner
nicht verärgern.»
Ich gratuliere, dem Spitexverband für
seinen unglaublichen Mut (Ironie aus). Beinhaltet das Wort Partner nicht auch
das sich miteinander auseinandersetzen? Ich finde es traurig, dass sich der
Spitexverband dermassen duckmäuserisch der Konfrontation mit unterschiedlichen Interessen entzieht.
«Denn der neue Verfassungstext wollte nicht die
Kompetenzen der Fachangestellten Gesundheit und der Pflegeassistentinnen
erweitern – doch gerade diese Personen machen mindestens 60 Prozent der von den
Spitexdiensten eingesetzten Pflegeprofis aus. Der Initiativtext spricht
lediglich von den diplomierten Pflegefachpersonen aus.»( Artikel Medinside Mai
2017)
Nein, das will die Initiative
tatsächlich nicht. Die Kompetenzen der Fachangestellten Gesundheit FaGe) und
der Pflegeassistentinnen,(PA) entsprechen ihrer Ausbildung, die wirklich,
wirklich gut ist und die für die Praxis (richtig eingesetzt) ein echter Gewinn
ist. Es ist nicht das Ziel der Initiative, Pflegefachpersonen mit FaGes zu
ersetzen, da dies eine massive Einbusse der Pflegequalität zur Folge hätte. Ich sehe hier den Versuch, Pflegende gegeinander auszuspielen, eine Konkurrenz zu erschaffen, wo keine ist. Die verschiedenen Ausbildungen sind, für das Gesundheitswesen überlebenswichtig, der eine kann nicht ohne den anderen. Und so würden auch FaGes und PAs massiv davon profitieren, wenn genügend Pflefachpersonen zur Verfügung stünden.
Was ist eigentlich mit den ca 40% von Pflegefachpersonen, die offenbar in der Spitex arbeiten? Sind sie es nicht wert, endlich vor dem Gesetz jene Kompetenzen zu erhalten, die sie in der Praxis, notgedrungen ausüben?
Was ist eigentlich mit den ca 40% von Pflegefachpersonen, die offenbar in der Spitex arbeiten? Sind sie es nicht wert, endlich vor dem Gesetz jene Kompetenzen zu erhalten, die sie in der Praxis, notgedrungen ausüben?
«Ohnehin sehen es die Spitex – Dienste kritisch,
dass die Initiative etwa nationale Bestimmungen zu den Arbeitsbedingungen und
zu beruflichen Entwicklung einführen will, so Heiniger weiter: Es sei aber
nicht Aufgabe des Bundes, die Gestaltungsfreiheit der Spitex – Organisationen
zu beschränken.»
Es liegt offenbar nicht im Interesse des
Spitex –Verbandes, sich mit einem selbstbewussten Berufsstand auseinander zu
setzen. Diese Gestaltungsfreiheit kann man auch mit «es ist für uns bequemer,
wenn die Pflegenden nicht wissen wieviel Macht sie haben» übersetzen. Bisher
konnten sich Spitex- Verbände sowie andere Arbeitgeber hinter dem
Fachkräftemangel verstecken. Ganz nach dem Motto: «Wir finden keine
Pflegefachperson, nehmen wir eine FaGe. Oder die Stelle bleibt unbesetzt, bis
sie ganz gestrichen wird.».
Insgesamt empfinde ich die Begründung
der Spitex –Verbände als Schlag ins Gesicht jeder/ jedes Pflegenden, und ich
frage mich, wie es den Pflegenden, die in der Spitex arbeiten, mit diesen
Aussagen geht?
Eure Madame Malevizia
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