Es
gibt Dinge, die ich nicht verstehen muss – oder die Ausländer sind schuld.
Eines der für mich absolut nicht nachvollziehbaren Themen,
die mit der Pflegeinitiative in Zusammenhang gebracht werden, ist die
Ausländerfrage (sorry, ich weiss gerade kein besseres Wort). Es widerstrebt mir
zutiefst, mit meiner Stellungnahme irgendwelcher rechten Hetze möglicherweise eine
Plattform zu bieten. Aber ich stelle mich dem jetzt und hier.
„In der letzten Zeit habe ich meinem Nachbar im Ospedale
Civico Lugano besucht. Bei den Patienten sind Schweizer eine kleine Minderheit
(30%?) und genau so beim Personal. Wir sind soweit, dass Ausländer (Grenzgänger)
das CH-Personal ausboxen. Es kommen pro Jahr 10-tausende zu uns und lassen sich
sofort gratis pflegen. Immer mehr Ausländer pflegen immer mehr ausländische
Patienten, wo es hingeht weiss keiner.“
Tullio Bernasconi
Ich kenne die Zahlen nicht, sie interessieren mich auch
nicht. Jeder Mensch, hat das Recht auf Leben und jeder Mensch hat das Recht auf
würdige Pflege. Die Nationalität hat damit nichts zu tun. Es kann nicht die
Lösung sein, Kriterien aufzustellen, wer jetzt gepflegt werden soll und wer
nicht.
„…Wenn wir (einigermassen) offenen Grenzen haben, müssen
wir damit leben dass erstens Menschen kommen wollen, und zweitens Firmen das
Recht haben solche Menschen einzustellen…
David K.
Sie dürfen kommen, wenn das ihr Wunsch ist, soll das
möglich sein. Es kann jedoch nicht sein, dass die Schweiz Pflegefachpersonen
gezielt anwirbt um den eigenen Mangel zu decken.
„…Übrigens: wir brauchen auch so viel Pflegepersonal weil
viele mittlerweile ältere südeuropäische pensionierte Bauleute Pflege brauchen“
David K.
Diese Menschen, haben ihre Arbeitskraft in der Schweiz
eingesetzt und hier Steuern bezahlt, sie haben ein Recht darauf hier auch
gepflegt zu werden. Es ist einfach mit nichts zu begründen, dass die Schweiz
zuerst diese Menschen herholt und sie dann nach getaner Arbeit, wenn sie krank
werden einfach wieder abschiebt. Wo bleibt da die Menschlichkeit?
„Der erste Schritt ist die Kündigung der PFZ.
Das müsste eigentlich jedem einleuchten.
Konsequenzen PFZ: Mehr Lohndruck, mehr Stress, weniger
sozialer Zusammenhalte, mehr Arbeitslose/Ausgesteuerte, mehr Leute, mehr Leute
in Pflege, ..., noch mehr Pfleger notwendig ...
Danach der Kündigung können wir über eine Verbesserung
der Ausbildung sprechen“.
Max Ernst
Es hat einige Zeit gedauert, bis ich kapierte was PFZ
heisst. Ich bin zwar manchmal schwer von Begriff, aber für mich ist es auch
völlig abwegig, den Fachkräftemangel in der Pflege mit der
Personenfreizügigkeit zu begründen. Und die Gleichung von Herrn Ernst verstehe
ich beim besten Willen nicht.
„Warum soll die Schweiz für die PFZ Einwanderung noch
mehr Leute ausbilden? Vielleicht müssten die Pflegeberufe neu organisiert
werden, damit auch Leute mit niedrige Qualifikationen mithelfen können, und so
mehr Asylanten und Sozempfänger ihren Teil dazu leisten können.“
Nina Klein
Ich kann den Zusammenhang zum PFZ einfach nicht
herstellen. Das Hauptproblem ist einfach der Fachkräftemangel auf Tertiärstufe,
also ganz oben. Da nützt es nichts, noch mehr Ungelernte ins System
einzubinden. Es braucht Leute, die diese „Arbeiter“ koordinieren können, die
wissen, was wann wie getan werden muss. Im Gesundheitswesen sind dies die
Pflegefachpersonen HF.
Madame Malevizia, Pflegehexe
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen