Lösungs
– und nicht Lösungsansätze
Es
gibt auch Versuche zur Lösung des Problems beizutragen. Manche dieser Ansätze
sind durchaus brauchbar, eher weniger…
«...Der
Vorstoss von SVP Joder ist unredlich. Dass die Krankenschwestern mehr
Verantwortung übernehmen können ist unbestritten. Aber Joder wollte lediglich
noch mehr Arbeit auf das Pflegepersonal abwälzten und so Kosten einsparen.
Unredlich.»
Urs
Baumann
Das war in keiner Weise die Absicht von Herrn Joder. Seine Grundüberlegung war, den
Pflegefachpersonen vor dem Gesetz jene Verantwortung zu übergeben, die sie in
der Praxis schon seit Jahren übernehmen. Der Vorstoss von Herrn Joder ist der
einzige ernst zu nehmende, den es bisher im Parlament gab.
„Die Initiative ist schwachsinnig! Woher sollen den all
die Leute kommen? 1/4 aller Studenten in der Schweiz sind bereits aus dem
Ausland rekrutierte. Zudem muss bereits heute jede 2. neu geschaffene Stelle
von einem Menschen besetzt werden, den man aus dem Ausland rekrutiert.
Wenn Sie die Attraktivität des Pflegeberufs mit dieser
Initative weiter steigern und Einheimische (Schweizer wie Ausländer) vermehrt
umsteigen, dann müssen ganz einfach die verlassenen Arbeitsstellen erneut mit
anderen aus dem Ausland geholten Menschen besetzen. DAS IST EIN
NULL-SUMMEN-SPIEL, jedoch ein teures, weil wir für diese Umbesetzung
(Umschulungen) Milliarden ausgeben müssen.“
Rolf Rothacher
Ok. Denken wir diesen Ansatz mal zu Ende: Der
Fachkräftemangel lässt sich nicht beheben, weil er sonst wo anders entsteht.
Wir lassen alles wie es ist. Lassen somit zu, dass auch die letzte
Pflegefachperson zusammenbricht. Dann pferchen wir Gebrechliche, Verletzte und
Kranke in eine Hütte und lassen sie dort elend verrecken. Wir können sie natürlich auch einfach auf der Strasse liegen lassen...Es überlebt nur der,
der für die Pflege bezahlen kann. Problem gelöst. Nein, das ist nicht sarkastisch, das ist ehrlich.
„Ja zu mehr Ausbildungslohn und vermutlich schlussendlich
auch mit mehr Lohn (der auch angebracht wäre), nur ob man damit mehr
Pflegepersonal in der Schweiz generiert??? - es gibt attraktivere Jobs, die mit
weniger Psychischer und körperlicher Belastung behaftet sind.“
Roland Nuessli
Genau deshalb will die Pflegeinitiative auch
„anforderungsgerechte Anstellungsbedingungen“ (Initiativtext). Es würde die
Attraktivität des Berufes aber durchaus positiv beeinflussen, wenn mit dem
Salär einer Pflegefachperson am Patientenbett eine Familie ernährt werden
könnte.
„Das Pflegepersonal verdient grosse Hochachtung für Ihre
Arbeit. Es ist aber auch ein gesellschaftliches Problem, dass der Pflegeberuf
nicht grade für Junge Leute attraktiv ist. Einerseits hat dies sicher mit dem
tiefen Lohn während und nach der Ausbildung zu tun. Dies dürfte aber auch die
Gesundheitskosten in die Höhe treiben.“
Andreas Molnar
Der Beruf ist nicht nur lohnmässig nicht attraktiv. Seien
wir doch ganz ehrlich, wer ist so verrückt und steigt in einen Beruf ein, der
körperlich Hochleistungsport entspricht und dessen psychische Belastung einem
Horrorfilm nahe kommt? Ich und jede andere Pflegefachperson, die noch an der
Front arbeitet, ist so verrückt. Und jede einzelne hätte den Prix Courage
verdient. Aber können wir das der Jugend noch zumuten? Oder besser gesagt,
dürfen wir von ihnen erwarten, dass sie sich das antun?
„Patientenpflege ist wie es der Ausdruck schon sagt, die
Pflege von Patienten. Müssten diplomierte KrankenpflegerInnen nicht auch noch
die Patienten waschen, anziehen, umbetten usw., sondern sich den
anspruchsvolleren Tätigkeiten rund um die Kranken widmen, so könnten erst
genannte Arbeiten auch von "gewöhnlichen" dazu berufenen Menschen
ohne Zeitdruck getätigt werden. Die Pflegeberufe wurden komplett stilisiert und
die Menschlichkeit wegrationalisiert.“
Tina Baumann
„…und dass die in
der Pflege tätigen Personen entsprechend ihrer Ausbildung und ihren Kompetenzen
eingesetzt werden.“ steht im Initiativtext. Es ist ein weiterer Lösungsansatz
zu überprüfen, wer für was eingesetzt wird. Pflegende (HF sowie FAGE)
übernehmen heute im Alltag Aufgaben, die nicht in ihr Berufsbild gehören.
Würden diese endlich wegfallen, wäre die Pflege schon sehr viel mehr entlastet.
Madame
Malevizia, Pflegehexe
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